Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Gebäudebrüterschutz

Ergebnisse der Nestzählung von Mauerseglern und Schwalben 2023

Drei junge Rauchschwalben, von denen die linke und die rechte den Schnabel weit aufreißen.

Das Jahr 2023 brachte ein sehr erfreuliches Gesamtergebnis für die Gebäudebrüter in Fürth. Es war das beste Ergebnis seit Beginn des Projekts 2019. Das liegt sicher nicht nur an der guten Witterung sondern auch daran, dass wir uns immer noch die Stadt „erarbeiten“ und auch heuer zusätzlich bisher unberücksichtigte Stadtteile erkundeten.

 

29 Nester war der größte Einzelfund bei den Rauchschwalben - wieder bei der Familie Lohbauer aus Fürth-Stadeln zu finden. Bei den Mehlschwalben betrug der größte Einzelfund 19 Nester – bei Familie Hofmann in Fürth-Poppenreuth. Und bei den Mauerseglern war eine Fundstelle mit 24 Nestern in der Erlanger Straße Spitzenreiter.

 

Die Zählung belegter Altnester und neu gefundener Nester ergab bei den Mehlschwalben 193, bei den Rauchschwalben 97 und bei den Mauerseglern 276 Funde. Zuwachsraten zwischen 10 und 40%!

 


Verteilung Mehlschwalben in Fürth 2023

Verteilung Rauchschwalben in Fürth 2023

Verteilung Mauersegler in Fürth 2023


Ergebnisse der Rauschwalbenzählung 2023 in Fürth

Frau Ermann hält in ihrer einen Hand (vom Leser aus links) die Plakette für "Schwalbenfreundliches haus". In ihrer anderen Hand hält sie die dazugehörige Urkunde.
Frau Ermann

Das zweite Rauchschwalbenvorkommen mit 10 belegten Nestern befindet sich im Landkreis in einen idyllischen Pferdehof in der Ortschaft Roßtal-Clarsbach. Hier fühlen sich die Schwalben in den Pferdeboxen bei den Vierbeinern sehr wohl. Der Pferdehof gehört der Familie Röck  und die begeisterte Reiterin Regina Hoffmann hat sich um die Plakette für den Hof beworben.

Herr Öchsner hält in seiner einen Hand (vom Leser aus links) die Urkunde und in der anderen Hand die Plakette
Erik Öchsner

Die Rauchschwalbenzählung in Fürth ist für 2023 im Wesentlichen gelaufen und wir vergeben zweimal die Plakette „ Schwalbenfreundliches Haus. Einmal geht sie an die Familie Ermann aus Fürth-Ronhof. Sie betreibt einen Gartenbaubetrieb in dem sich in 5 Nebenräumen und der Scheune seit Jahren ca 30 Rauchschwalbennester befinden. Heuer waren allerdings nur 10 Nester bei der ersten Brut belegt. Die zweite Brut kann das ja noch verbessern.

Frau Röck (links) und Frau Hoffmann (rechts) halten die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" zusammen mit der Urkunde
Bild von Frau Röck (links) und Frau Hoffmann (rechts)

Erik Öchsner aus Roßendorf bei Cadolzburg mit der Plakette  und Urkunde "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Hans-Georg Müller).

 

Herr Öchsner bewirtschaftet mit seiner Familie einen Bauernhof in Roßendorf.  Dabei „betreut“  er rund 10 Rauchschwalbennester im Rinderstall und rund 10 Mehlschwalbennester am Stall. Außerdem kann er am alten Wohnhaus eine erfolgreiche  Turmfalkenbrut (4 Junge) vorweisen!


Ergebnisse der Nestzählung von Mauerseglern und Schwalben 2022

Drei junge Rauchschwalben, von denen die linke und die rechte den Schnabel weit aufreißen.

Das Jahr 2022 brachte ein erfreuliches Gesamtergebnis für die Gebäudebrüter in Fürth. Es war das beste Ergebnis seit Beginn des Projekts 2019. Das liegt sicher nicht nur an der guten Witterung sondern auch daran, dass wir uns immer noch die Stadt „erarbeiten“ und heuer zusätzlich bisher unberücksichtigte Stadtteile erkundeten.

 

34 Nester war der größte Einzelfund bei den Rauchschwalben - wieder bei der Familie Lohbauer aus Fürth-Stadeln zu finden. Bei den Mehlschwalben betrug der größte Einzelfund 19 Nester – bei Familie Hofmann in Fürth-Poppenreuth. 

 

Die Zählung belegter Altnester und neu gefundener Nester ergab bei den Mehlschwalben 176, bei den Rauchschwalben 76 und bei den Mauerseglern 196 Funde.

 

Helfen Sie mit, die Gebäudebrüter in Fürth zu kartieren, um bestehende Nistmöglichkeiten zu schützen! Bitte melden Sie Ihnen bekannte Brutplätze von Mauerseglern, Mehl- und Rauchschwalben an Hans-Georg Müller (per E-Mail oder telefonisch unter 0179-4744962).

 

Wer sich in der neu gegründeten Kreisgruppenübergreifenden Gebäudebrüter-AG engagieren möchte, darf sich gerne unter mittelfranken@lbv.de melden!

 


Verteilung Mehlschwalben 2022

Verteilung Rauchschwalben 2022

Verteilung Mauersegler 2022


Ergebnisse der Nestzählung von Mauerseglern und Schwalben 2020

Mauerseglernistkasten und Schwalbennistplaetze (Foto: Richard Straub, LBV-Bildarchiv)
Mauerseglernistkasten und Schwalbennistplaetze (Foto: Richard Straub, LBV-Bildarchiv)

In den dicht bebauten Zentren unserer Städte leben viele Vogelarten, die ursprünglich fast ausschließlich an Felsen brüteten. Sie haben die Städte und Dörfer als neuen Lebensraum entdeckt und gehören heute zum Stadtbild. Doch moderne Baustile, Dämmmaßnahmen zur Energieeinsparung und die Bekämpfung von Stadttauben machen es vielen von ihnen immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden.

 

Um die Situation der Gebäudebrüter in Fürth zu verbessern, wollen wir die Bestände wichtiger Gebäudebrüter erfassen, über Gebäudebrüter informieren, gefährdete Nistplätze schützen und bei Bedarf neue Nistmöglichkeiten schaffen.

 

 

2019 hatte sich die Kreisgruppe Fürth dem Gebäudebrüterprojekt des LBV in Bayern angeschlossen und mit einem Aufruf die Fürther BürgerInnen beim Erfassen von Nistplätzen von Schwalben und Mauerseglern in ihrer Stadt um Unterstützung gebeten. Kurz zuvor hatte das Amt für Umwelt der Stadt Fürth ebenfalls einen solchen Aufruf an die Fürther Bevölkerung gerichtet, so dass unsere Meldergebnisse im ersten Jahr eher überschaubar waren. Aber immerhin: Wir konnten 2019 die Meldung von 13 Mehlschwalben-, 3 Rauchschwalben- und 12 Mauerseglernestern verzeichnen. Zusätzlich fanden wir selbst bei eigenen Begehungen in der Stadt noch weitere neue Nester.

 

Unsere Meldungen und Eigenfunde gaben wir auch ans Amt für Umwelt der Stadt Fürth und baten im Gegenzug um den Datenbestand der Stadt, die schon seit einigen Jahren Daten zu Gebäudebrüternistplätzen erfasst. Erfreulicherweise erhielten wir diese Daten im Herbst 2019, so dass wir 2020 eine viel größere Anzahl an potenziellen Niststellen auf Belegung oder Gefährdung überprüfen und weitere neue Brutplätze entdecken konnten.

 

Die Zählung belegter Altnester und neu gefundener Nester ergab bei den Mehlschwalben 139 und bei den Rauchschwalben 47 Funde.

 

Mit 34 Nestern war der größte Einzelfund bei den Rauchschwalben bei der Familie Lohbauer aus Fürth-Stadeln zu finden, bei den Mehlschwalben betrug der größte Einzelfund 16 Nester – ebenfalls in Fürth-Stadeln).

 

Insgesamt hat sich herausgestellt, dass Mehl- und Rauchschwalben über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Sie sind nicht etwa nur in den etwas ländlicheren Vororten vorhanden sondern auch in der dicht bebauten Innen- und Südstadt. 

Verteilung der Mehlschwalben auf das Stadtgebiet Fürth

Ein Blick auf die Karte  zeigt wie sich die Nester der Mehlschwalben in Fürth verteilen. Von Osten, Nordosten, Nord, Nordwesten, West bis Südwesten zieht sich ein „Halbring“ durch die Vororte von Poppenreuth, Braunsbach, Sack, Stadeln, Atzenhof, Ritzmannshof, Burgfarrn-bach und Oberfürberg. Über Süden und Südosten schließt sich der Kreis in der Südstadt Fürths, die eine erstaunliche Schwalbendichte aufweist. Aber auch die Innenstadt hat auf einer West-Ost-Achse nicht wenig Mehlschwal-benvorkommen! Auffällig ist stets die Nähe zu Waldvorkommen und den Flußtälern. Die große Ausdehnung von Nürnberg nach Westen erscheint eher behindernd für Mehlschwalben-vorkommen.

Verteilung der Rauchschwalben auf das Stadtgebiet Fürth

Rauchschwalben kommen  in den wenigen Ställen der Vororte vor, aber auch in der „härtesten“ Innenstadt konnten wir 3 Nistorte entdecken.

Verteilung der Mauersegler auf das Stadtgebiet Fürth

Bei den Mauerseglern, deren Nester deutlich versteckter und daher schwieriger zu finden sind, ergab sich folgendes Bild: 25 belegte Altnester und 19 neu gefundene Nester, also insgesamt 44 Fundstellen.

 

Der Blick auf die Karte zeigt, dass die meisten Niststellen im eindeutig städtischen Bereich liegen. Eine starke Population in der westlichen Innenstadt, 2 kleinere Populationen in der nördlichen und östlichen Innenstadt und eine weitläufige Population in der Südstadt.


Steckbriefe von Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe

Mauersegler (apus apus)

Dieser Luftakrobat ist ein sehr auffälliger Bewohner des Fürther Stadtgebiets. Mauersegler sind bei uns von Ende April bis Anfang August über der Stadt und den Wiesen und Feldern des Umlands zu sehen und vor allem zu hören. Mauersegler sehen den Schwalben zwar ähnlich, sind mit diesen aber nicht verwandt.

 

Akrobaten der Luft

Erwachsene Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft. Kein einheimischer Vogel ist derart an das Leben in der Luft angepasst. Nur während der Jungenaufzucht landen die Vögel regelmäßig an höheren Gebäuden, Felsen oder Bäumen. Die langen schmalen Flügel (ca. 42 cm Spannweite) sind perfekt für den schnellen Flug (bis zu 200 km/h) geeignet und mit seinen kleinen Füßen kann er gut klettern. Auf dem Boden macht der Mauersegler hingegen einen eher unbeholfenen Eindruck und geschwächte Tiere können oft nicht mehr vom Boden aus starten. Häufig schlafen Mauersegler sogar im Flug in Höhen zwischen 400 und 3600 m.

 

Sommervogel

Unsere Mauersegler verschwinden schon im August und verbringen den Rest des Jahres vorwiegend südlich des Äquators. Auch während der Brutsaison weichen die erwachsenen Mauersegler schlechten Wetterlagen großräumig aus. Sie verlassen dann zeitweise sogar ihre Jungen, die bei niedrigen Temperaturen auch Tage lang ohne Futter auskommen können. Der Grund für das frühe Verschwinden der Insektenjäger aus Mitteleuropa ist dabei nicht die Temperatur oder die Verfügbarkeit von Insekten, sondern die verkürzte Tageslänge. Mauersegler müssen jeden Tag viele Stunde jagen um genügend Nahrung zu finden und sind dafür auf lange Tageslichtzeiten angewiesen.

 

Stadtvogel

In Mitteleuropa brütet der Mauersegler fast ausschließlich in Ritzen und Spalten von mehrstöckigen Gebäuden. In seltenen Fällen nutzt er, z. B. im Elbsandsteingebirge, auch natürliche Brutstätten in Felsen. Außerhalb von Mitteleuropa gibt es auch Populationen, die ihre Jungen in Baumhöhlen aufziehen. Bei uns ist der Mauersegler jedoch auf Spalten und Ritzen in Gebäuden angewiesen, in die er seine 2 bis 3 weißen Eier legt. Sanierte Altbauten und moderne Gebäude weisen deutlich weniger zum Brüten geeignete Nischen und Ritzen für den Mauersegler auf. Aber obwohl sich die Klimaveränderung für die Art günstig sein sollte, gehen die Bestände in Mitteleuropa zurück. Durch den Erhalt von Nischen und den Einbau von speziellen Mauerseglerkästen kann seine Wohnungsnot gelindert werden.

Hörbeispiel
apus_apus.mp3
MP3 Audio Datei 61.7 KB

Mehlschwalbe (Delichon urbica)

Die Mehlschwalbe ist eine der zwei in Fürth auftretenden Schwalbenarten. Den Bürgern in Fürth ist sie aber vermutlich die vertrauteste, da sie sowohl in der Innenstadt als auch in den Vororten häufig zu sehen ist und regelmäßig auch brütet. Die Mehlschwalbe ist nahezu in ganz Europa zu finden, nur auf Island und dem äußersten Norden fehlt sie. Sie ist in Mitteleuropa überall ein weit verbreiteter Brutvogel und gehört (noch) zu den 10 häufigsten Brutvögeln.

 

Merkmale 

Die Mehlschwalbe ist knapp 13 cm lang und hat ein Gewicht von 16 bis 25 g. Kopf, Rücken, Flügel und Schwanz sind dunkel blauschwarz. In auffälligem Kontrast dazu stehen die mehlweiße Unterseite und der Bürzel (Rücken oberhalb des Schwanzes). Der Schwanz ist gegabelt, aber deutlich weniger stark als derjenige der Rauchschwalbe. Im Vergleich zur Rauchschwalbe ist der Körper auch etwas gedrungener. Für den Laien ist der weiße Fleck auf dem Rücken (Bürzel) das beste Unterscheidungsmerkmal zwischen den zwei Arten. Mehlschwalben sind sehr gesellig. Fast immer sieht man Mehlschwalben in Gruppen durch die Luft jagen, oder auf Strom- und Telefonleitungen rasten.

 

Stimme

Der Ruf der Mehlschwalbe - ein trockenes "tsrr" - ist häufig zu hören. Der Gesang ist ein leises, schwatzendes Zwitschern oder Leiern, nicht so abwechslungsreich wie das der Rauchschwalbe.

 

Verwandtschaft

In Deutschland gibt es vier Schwalbenarten: Mehl-, Rauch-, Ufer-, und Felsenschwalbe. Die Felsenschwalbe brütet in Deutschland nur in wenigen Paaren in hohen Steilwänden in den Alpen und ist in Fürth daher nicht zu sehen. Die Uferschwalbe nistet entlang von größeren Flüssen oder in Sandgruben, aber auch nicht in Fürth und Umgebung zuhause. Mehl- und Rauchschwalbe sind am weitesten verbreitet und vielen Menschen bekannt, da sie in Dörfern und Städten häufig zu sehen sind.

 

Lebensweise

Alle Schwalben sind darauf spezialisiert ihre Nahrung - kleine Insekten - im Flug zu erbeuten. In Deutschland sind alle Schwalben Zugvögel, die die kalte Jahreszeit in Afrika verbringen. Die Mehlschwalbe ist hierzu keine Ausnahme. Sie kommt meist im April wieder zurück, und beginnt dann ihre auffälligen Nester zu bauen oder zu reparieren. Alte Nester der Mehlschwalbe werden auch gerne von Haussperlingen zum Brüten genutzt. Das auffällige Nest der Mehlschwalbe führt dazu, dass sie die bekannteste der heimischen Schwalbenarten ist, denn das Nest wird gut sichtbar an hohen Hauswänden und Fassaden angelegt. Fast immer werden sogar mehrere Nester in einer Kolonie nebeneinander angelegt. Das Nest besteht aus Ton, Lehm oder Schlamm, der aus Pfützen aufgesammelt wird. Dieses Material wird mit Speichel vermischt und dann verbaut. Das fertige Nest hat die Form einer Halbkugel, bei der nur noch ein kleiner Eingang offen bleibt. Es wird mit Federn, Halmen oder Moos ausgepolstert. Meist wird zwei mal im Jahr gebrütet.

 

Gefährdung und Schutz

Der wichtigste Faktor für die Gefährdung der Mehlschwalben ist zweifellos der Mensch. Mehlschwalben sind bei manchen Hausbesitzern unbeliebt, da sich unter dem Nest eine beträchtliche Verschmutzung durch Kot ansammeln kann. Daher werden viele Nester von den Hausbesitzern (rechtswidrig!) entfernt. Ein einfaches Brett unter den Nestern kann dieses Problem aber ebenso leicht beheben.

 

Das Nest kann nur an rauen und unebenen Hauswänden angelegt werden. Neue Häuser, oder sanierte Altbauten haben zunehmend ungeeignete Wände mit glatten Putz, an dem die Nester nicht mehr angeklebt werden können. Nicht zuletzt wird heute sogar das scheinbar allgegenwärtige Baumaterial für die Nester knapp. Pfützen mit geeignetem Material finden sich vor allem auf unbefestigten Feldwegen. Die zunehmende Versiegelung der Landschaft und die voranschreitende Flurbereinigung führten dazu, dass solche Pfützen heute selten geworden sind.

 

Der Mehlschwalbe kann aber andererseits auch mit einfachsten Mitteln geholfen werden. Am wichtigsten ist dabei das Tolerieren der Nester an den Hauswänden. Ärgerliche Verschmutzungen durch Kot können durch ein Brett unter dem Nest verhindert werden. Mehlschwalben nehmen aber auch gerne künstliche Nisthilfen an. Diese sind besonders an neuen (zu glatten) Häusern zu empfehlen, oder wenn ein älteres Haus mit vorhandenen Nestern renoviert oder neu verputzt werden soll.

Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Die Rauchschwalbe "bringt den Sommer" und gilt auch heute noch als Glücksbringer für diejenigen, deren Haus oder Stall zur Brut ausgewählt wird. Die Rauchschwalbe ist zweite regelmäßig in Fürth zu sehende Schwalbe. Sie kommt jedoch vor allem in den ländlicheren Vororten vor, und meidet dicht besiedelte Stadtzentren und Wohngebiete. In Fürth ist sie daher insgesamt deutlich seltener als die Mehlschwalbe.

 

Merkmale

Die Rauchschwalbe ist etwa 18 - 21 cm lang und damit deutlich größer als die Mehlschwalbe. Einige Zentimeter davon fallen jedoch auf die sehr langen äußeren Schwanzfedern zurück, die die Rauchschwalbe auszeichnen. Der Körper selbst ist schlank und nicht viel größer als der der Mehlschwalbe. Kinn, Kehle und Stirn der Rauchschwalbe sind kastanienrot, und es gibt ein dunkelbraunes Band auf der Brust. Die Oberseite ist metallisch blauschwarz. Ansonsten ist die Unterseite wie die der Mehlschwalbe weißlich, gelegentlich rot oder rosa überhaucht. Im Flug sind die langen Schwanzfedern am auffälligsten.

 

Stimme

Der Ruf der Rauchschwalbe ist ein häufig im Flug zu hörendes 'wäd wäd'. Der Gesang ist vielseitiger als der der Mehlschwalbe und kann als ein melodisches bis schnarrendes Gezwitscher beschrieben werden. Der Gesang wird häufig auch im Sitzen von Stromleitungen, Laternen oder Dachgiebeln aus vorgetragen.

 

Lebensweise

Alle Schwalben sind darauf spezialisiert ihre Nahrung "kleine fliegende Insekten" im Flug zu erbeuten. Die Rauchschwalbe jagt dabei meistens relativ niedrig, fast immer niedriger als Mehlschwalben. Besonders gerne suchen sie über Wasserflächen nach Nahrung. Auch die Rauchschwalbe ist ein Zugvogel und bei uns nur von April bis in den Oktober hinein zu sehen. Anders als die Mehlschwalbe, brütet die Rauchschwalbe fast immer innerhalb von Gebäuden und nicht an den Außenwänden. Besonders gerne geht die Rauchschwalbe in Stallungen oder Scheunen. In den letzten Jahren nehmen Rauchschwalben zunehmend auch wenig genutzte Zweck- oder Industriebauten zum Brüten an. Wichtig ist nur, dass es einen kleinen Sims oder Vorsprung für das Nest gibt, dass es relativ ruhig ist, und dass es eine ständige Öffnung, z. B. ein kaputtes oder immer gekipptes Fenster gibt. Das Nest der Rauchschwalbe ist ein oben offener Napf, und nicht so weit geschlossen wie das der Mehlschwalbe. Wie die Mehlschwalbe verwendet die Rauchschwalbe zum Bau feuchte Erde oder Lehm, die mit Speichel vermischt zu dem Nest verbaut wird. Neben der oben offenen Napfform und der Lage im Inneren von Gebäuden sind die Nester auch durch das mit verbaute Stroh von dem Nest der Mehlschwalbe zu unterscheiden. Einmal genutzte Nester werden über Jahre hinweg weiter genutzt, und im Frühling lediglich ausgebessert. Üblicherweise wird pro Jahr zwei mal gebrütet.  

 

Gefährdung und Schutz

Im Westen Europas gibt es seit vielen Jahren einen schleichenden Rückgang. Dies ist in erster Linie auf zunehmenden Nistplatz- und Nahrungsverlust zurückzuführen. Dörfliche Strukturen gehen immer mehr verloren, kleinbäuerliche Betriebe geben auf. Wie für die Mehlschwalbe wirkt sich auch ist die Versiegelung der Landschaft, und das Befestigen von Feldwegen negativ aus, da die für den Nestbau notwendigen Lehmpfützen fehlen. Nicht zuletzt werden Rauchschwalben - wenn sie sich eine Garage oder Schuppen als Nistplatz aussuchen - heute gelegentlich sogar wegen der Kotflecken vertrieben.

Wie können wir trotzdem helfen? Bei Ställen oder Scheunen kann man mit dem Eigentümer oder Landwirt sprechen, damit Flugöffnungen für die Rauchschwalben geschaffen werden, sei es ein offenes Fenster oder ein Loch in der Tür. Überhaupt können alle Tierhalter, gleich ob Pferdebesitzer, Geflügelzüchter oder Kleintierhalter der Rauchschwalbe helfen, indem sie ihren Stall für unsere Schwalben an einer Stelle offen halten. Falls keine Balken oder andere Vorsprünge vorhanden sind, sollte man Nistbrettchen anbringen. Daneben sollte man sich auch für möglichst extensive Formen der Landwirtschaft ohne übermäßigen Düngemittel- und ohne Gifteinsatz einsetzen.