Kiebitzschutz

Rückgang der Kiebitzstände in Mitteleuropa

Kiebitz (Foto: Dr. Christoph Moning, LBV-Bildarchiv)
Kiebitz (Foto: Dr. Christoph Moning, LBV-Bildarchiv)

Der Kiebitz ist in Mitteleuropa von dramatischem Rückgang betroffen, laut Agrarreport des BfN um 70% seit 1990. Mittlerweile ist ein teilweiser Wechsel der Brutflächen von Feuchtwiesen auf Ackerland festzustellen (Habitatwechsel). So hat sich das intensiv bewirtschaftete Gemüse-anbaugebiet Knoblauchsland inmitten des städtischen Ballungsraums Nürnberg, Fürth, Erlangen mit der drittgrößten bayerischen Kiebitzpopulation zu einem Hotspot der Kiebitze entwickelt.

 

Dieser Wechsel der Brutflächen führt zu neuen Gefährdungen, es kommt zu Brut- und Gelegeverlusten durch die Bewirtschaftung und durch intensive Nutzung. Da wir uns inmitten eines Ballungsraumes befinden, sind neben den Landwirten auch zahlreiche andere Menschen wie auch Haustiere im Gebiet unterwegs und üben weitere Störungen und Verluste für den Kiebitz aus.

 

Schutz der Kiebitze im Knoblauchsland

Um den Bestand der Kiebitze nachhaltig zu schützen, ist es neben einer Kartierung essentiell, einen ausreichenden Bruterfolg nachzuweisen und zu ermöglichen. Dafür erfassen und markieren wir Brutplätze. Außerdem müssen konkrete Schutzmaßnahmen in Form von Gelegeschutz durchgeführt werden. Um den Bestand langfristig zu sichern sind Gespräche mit Besitzern und Nutzern der Flächen notwendig. Eine Beringung der Jungvögel dient langfristigen Erkenntnissen über die Art im Untersuchungsgebiet.

 

Aktuell arbeiten wir an einer neuen Kartierung und führen jährlich Beringungen von Kiebitzen durch, auch um herauszufinden, wo diese sich außerhalb der Brutzeit aufhalten. Denn: Sehr viele Kiebitze ziehen nach Frankreich, wo sie leider auch bejagt und gefangen werden.

 

Genauere Informationen zu unserem zuletzt durchgeführten Projekt zum Schutz des Kiebitzes im Knoblauchsland finden Sie hier oder im nachfolgenden Projektbericht.

Kiebitzschutz im Knoblauchsland_2019.pdf
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