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Im September 2013 waren Christine Ringer und Anja Seidl auf die Idee gekommen, eine LBV-Kindergruppe ins Leben zu rufen, um bereits Kinder an die Natur heranzuführen (bzw. in die Natur zu führen) und für ökologische Belange zu sensibilisieren.
Aktuell trifft sich die Gruppe einmal im Monat an verschiedenen Orten. Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann sich an folgende Adresse wenden:
(Foto: Annelore Schneider)
(Fotos: Thomas Baum- Nägel)
Zu diesem Thema hatten Anne Schneider und Thomas Baum-Nägel an einem Waldrandgrundstück bei Langensendelbach entsprechende Vorbereitungen getroffen (Sitzbänke, Holz, Feuerschale ...).
Zunächst wurde mit den Kindern im Gespräch zusammengetragen, wozu der Mensch das Feuer braucht und verwendet (Wärme, Kochen, Licht, Härten von Holzspitzen, Tierabwehr, Geselligkeit, Schmelzen von Metall, Kraftmaschinen betreiben).
Dann ging es an die Praxis: Am Waldrand und bei einem kleinen Weiher wurde geeigneter Zunder und feines Brennmaterial gesucht. Infrage kommen Zunderschwamm, Distelwolle, Rohrkolbenwolle, Rindenbast, trockene Gräser ...
Die Aufbereitung des Feuerschwamms war der nächste Schritt: Er wird in dünne "Scheiben" geschnitten, geklopft, gerollt und aufgeraut, damit er die Konsistenz von Wildleder bekommt.
Nach diesen Vorarbeiten konnte es zur Sache gehen: dem Erzeugen eines "Glutbröckchens" mithilfe des Feuerquirls und des Feuerbogens, das sogenannte "Feuerbohren". Nach etlichen schnellen Umdrehungen des in die Bogensehne eingelegten Holzquirls zeigte sich der erste Rauch im unteren Widerlager des Quirls, einem Holzbrettchen. Eine Minute wurde nun eifrig weiter "gebohrt". Die im Holzabrieb durch die Hitze der Reibung entstandene Glut wurde sodann vorsichtig mithilfe eines Streifens Birkenrinde in ein Holzschälchen mit den gesammelten brennbaren Naturmaterialien überführt und behutsam angeblasen. Nach immer stärkerer Rauchentwicklung kam der entscheidende Moment und eine Flamme schlug aus dem Feuerbett. Damit war ein fundamentaler Schritt der Menschheitsgeschichte nachvollzogen, die uralte Technik, aus Naturmaterialien das Feuer zu entfachen!
Auch die Möglichkeit des "Feuerschlagens" mit Feuerstein und Stahl wurde zur Ergänzung noch kurz vorgeführt. Hierzu wird ein Zunderschwammlappen direkt an den Feuerstein angelegt, damit sich der entstehende Funken sofort einnisten kann.
Jetzt konnten die Kinder in einer großen Feuerschale Stockbrot rösten. Den Teig hierfür hatten die Mütter vorbereitet und die benötigten Haselstöcke hatten einige Teilnehmer zuvor am Waldrand geschnitten.
Wasser für Tee wurde in einer Kelly-Kettle heiß gemacht: Dieses Gerät der irischen Torfstecher besteht aus einem doppelwandigen Wasserkessel, der eine Art Kamin umschließt. In diesen wirft man von oben einfach brennbare Materialien, z. B. kleine Stöckchen, um ein Feuer am Boden des Kamins zu füttern. Über einen beweglichen Henkel und eine Kette kann man dann das heiße Wasser ausgießen, um z.B. einen Tee zuzubereiten.
Eine Vorführung mit dem Modell einer Dampfmaschine zeigte abschließend noch die weitere Nutzung des Feuers durch den Menschen im Laufe der Geschichte: Neben Wasser und Brennstoff war es die Grundvoraussetzung von/für Kraftmaschinen im Zusammenhang mit der Industrialisierung.
Gerade an einem "Outdoor"-Tag in der kalten Jahreszeit wird einem erst so recht bewusst, welche Bedeutung das Feuer für den Menschen hat. So saßen Eltern und Kinder dann am Schluss noch gesellig um die Feuerstelle und aßen ihr Stockbrot.
(Fotos: Annelore Schneider)
"Tierspuren entdecken und deuten" lautete das Motto, unter dem die Kindergruppe bei trübem Januarwetter in der Hügelzone bei Langensendelbach unterwegs war. Viele Lebewesen führen ein verborgenes Leben, doch kann man ihre Anwesenheit anhand ihrer Spuren feststellen (nicht nur bei Schnee!) und manchmal sogar auf ein Geschehen schließen, z.B. bei Beuteresten auf "Täter, "Opfer" und den "Tathergang".
Zunächst wurde den Kindern und Eltern die Bandbreite solcher Spuren von abgeworfenen Geweihstangen, Käferresten, Rupfungen, Eulengewöllen, Eischalen, abgestreiften Schlangenhäuten über geöffnete Nussschalen, Schneckenhäuser, Mauserfedern bis hin zu Vogel- und Insektennestern und benagten Rehschädeln anhand von Abbildungen und Fundstücken vorgestellt. (Dabei darf man sich allerdings nicht jeden Fund aneignen; so gehören Abwurfstangen dem jeweiligen Jagdpächter, ebenso wie z.B. die Mauserfedern von Greifvögeln.) Eine kleine Bücherschau mit speziellen Literaturtiteln zu Tierspuren ergänzte diesen Einführungsteil.
Dann ging es durch den Wald, wo vor allem die Spuren der Spechte an vielen Stellen ins Auge fielen: Neben Bruthöhlen des Buntspechts waren allerorten die Hackstellen zu sehen, wo der Schwarzspecht auf der Suche nach seiner Insektennahrung die Stämme aufgemeißelt hatte. Rehlager, frische Rehlosung und Wildwechsel konnten die Kinder ebenso entdecken wie die Reste des Eichenprozessionsspinners, Maulwurfshaufen oder von Eichhörnchen und Waldmäusen bearbeitete Fichtenzapfen.
Die wohl beeindruckendste Station des Rundgangs war ein Dachsbau, den der Erdmarder an einem Schluchthang gegraben hatte. In der Umgebung der Dachsbehausung zeugten Spuren des Tieres von seiner Winteraktivität. Nach vier Stunden hatten die jungen Naturdetektive genügend Eindrücke gesammelt und Anregungen für weitere, eigene Beobachtungen und Entdeckungen erhalten.
Zum Ende der Weihnachtsferien fand ein Familienprojekt statt, bei dem unter Anleitung von Thomas Baum-Nägel aus Galläpfeln – das sind durch Insekten ausgelöste Wucherungen an Eichenblättern – nach einem historischen Rezept Tinte hergestellt wurde. Unter Mithilfe der Eltern wurden dann Gänsefedern zurechtgeschnitten, und schon konnten die Schreibübungen mit der Naturtinte beginnen. Andere Mütter und Väter hatten inzwischen eine leckere Gemüsesuppe über dem offenen Feuer zubereitet. Abschließend ging es in den Wald, um den Weihnachtsbaum zu inspizieren, den die Kinder vor einiger Zeit für die Tiere mit Apfelringen und Kernen bestückt hatten. Zur Freude der Gruppe war der Futterbaum bereits ziemlich „abgeerntet“.
(Foto: Annelore Schneider)
(Fotos: Annelore Schneider)
Die Exkursion zum Biber am Tennenbach, die Dr. Christoph Daniel im März durchgeführt hatte, gab die Anregung zu einer analogen Veranstaltung für die Kindergruppe des LBV Erlangen am Muttertag. Auch hier standen die sichtbaren Spuren des Nagers, die sich am Tennenbach auf engem Raum finden, im Vordergrund: der gleich doppelt ausgeführte Damm, Biberwechsel und -rutschen, Fraßspuren, gefällte Bäume und natürlich die an einem Weiherrand gelegene Biberburg.
Naturgemäß war die Spurensuche auf die jungen Teilnehmer zugeschnitten: So veranschaulichte Thomas Baum- Nägel z.B. die Anpassung des Bibers an den Lebensraum Wasser anhand eines Präparates. Zum Schluss erhielten die Kinder dann zwei Ausmalbilder mit den wichtigsten Requisiten des Biberreviers.
Fazit:
Das Interesse der Kinder und Eltern, die zwanglose Geselligkeit, die Mischung aus Naturerkundung und Kuchen- Picknick stimmten optimistisch für die weitere Nachwuchs„arbeit“ der Kreisgruppe!
(Fotos: LBV Kindergruppe Erlangen)