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Die Wasseramsel ist ein faszinierender Vogel naturnaher Bäche und Flüsse. Als einziger echter Singvogel kann sie im Wasser schwimmen, tauchen und sogar auf dem Gewässergrund laufend Nahrung suchen.
Ihre strahlend weiße Brust und das "Knicksen", ein rhythmisches Einknicken und Wippen in den Fersengelenken, machen sie recht auffällig. Nahrung wie Libellen-und Köcherfliegenlarven, Strudel-und Ringelwürmer sowie kleine Krebse findet die Wasseramsel am Gewässergrund. Ein dichtes Federkleid, das mit dem Sekret der Bürzeldrüse eingefettet wird, schützt sie vor Nässe und vor dem Erfrieren nach der Unterwasserjagd im Winter.
Es macht Spaß, diese quicklebendigen und liebenswerten Vögel zu beobachten, ihr Vorkommen zu kartieren und zusätzliche Nistmöglichkeiten zu schaffen. Erfahrungen aus 40 Jahren Wasseramsel-Schutz haben aber auch gezeigt, dass die Renaturierung naturferner Fließgewässer die wichtigste Maßnahme ist, die Bestände zu stabilisieren. Eine konsequente Fortsetzung der fachgerechten Renaturierung in den kommenden Jahren hilft allen Gewässerorganismen und korrigiert Fehler, die bei Begradigungen und Ausbau der Fließgewässer in Bayern begangen wurden.
Wertvolle Erfahrungen durch systematische Bestandserhebung
Mit einer kleinen Arbeitsgruppe wurden die Erhebungen begonnen (Dieter Kaus, Hugo Gabriel, Henrik Klemke, Familie Roder, Hans Herting und Alfred Veitengruber). Besonderer Dank gebührt vor allem H. Gabriel, der einen Großteil der mehr als 200 Nisthilfen mit installiert hat und Wolfgang Chunsek, der wichtige Zusatzinformationen zur Verfügung stellte und Nisthilfen vor allem an Röthenbach und Schwabach ergänzte. In den ersten Jahren wurden die Bestände durch je einen Beobachter am linken und rechten Gewässerufer durch Abgehen ermittelt. Dabei wurden auch die vorhandenen Brutmöglichkeiten, alte und neue Wasseramselnester und potentielle Nisthilfenstandorte unter Brücken, an Wehren und Mauern ermittelt.
Wasseramselvorkommen wurden an allen geeigneten Fließgewässern festgestellt, wenn auch manchmal mit großen Lücken. Wintervorkommen wurden auch an für Bruten weniger geeigneten Abschnitten wie kleineren Quellbächen und Wehren in längeren gestauten Bereichen registriert. Abhängig von der Wasserführung und in den Anfangsjahren auch von stärkerer Wasserverschmutzung, die in der Zwischenzeit weitgehend der Vergangenheit angehört, besiedeln Wasseramseln Gewässerabschnitte in unterschiedlicher Länge, meist 1-2 km lange Abschnitte, je nach Nahrungsangebot und Nistmöglichkeiten.
Die Hauptvorkommen der Wasseramsel gibt es in Mittelfranken vor allem an Gewässern, die weit in den Jura hineinreichen, zum Teil bis in die Oberpfalz und nach Oberfranken: Pegnitz, Schwarzach und (Erlanger) Schwabach mit ihren Nebenbächen. Daneben gibt es auch kleinere Vorkommen an der Rednitz im Stadtgebiet Nürnberg, Tauber und an Jurabächen im Raum Weißenburg.
Verbesserung des Nistplatzangebots
Parallel zur Bestandserhebung wurde, zuerst im Schnaittachtal, mit der systematischen Installation von geeigneten Nisthilfen begonnen. Mit mehr als 200 Nisthilfen wurden die vorhandenen Nistmöglichkeiten an allen Gewässern Ostmittelfrankens optimiert. Dadurch konnte der Bestand um ca. 1/3 erhöht werden.
Wer gerne ins Thema noch tiefer einsteigen möchte, findet nachfolgend den Bericht zu "40 Jahre Wasseramselschutz in Mittelfranken".