Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Nistkastenkontrolle

Arbeitsgruppe Nistkästen und Wendehals

  • Sie erleben gerne Überraschungen?
  • Interessieren Sie sich dafür, welche Eier eine Kohlmeise legt oder wie ein Vogelnest aus der Nähe aussieht?
  • Sie sind gerne draußen unterwegs und möchten sich für Arten wie Kleiber, Blaumeise oder Wendehals einsetzen?
Siegfried Kragl entfernt ein altes Nest aus einem Nistkasten, um diesen zu reinigen

Die Arbeitsgruppe betreut im Gebiet zwischen der Schleuse Eibach, Katzwang und Kornburg ca. 200 Nistkästen.

 

Die Nistkästen werden im Herbst/Winter gereinigt. Dabei werden, soweit feststellbar, die Vogelart bzw. andere Bewohner, wie z. B. Hornissen, bestimmt und dokumentiert. Die Kästen werden auf Schäden überprüft, repariert und gegebenenfalls auch ausgetauscht. Nach Bedarf werden neue, zusätzliche Nistkästen aufgehängt.

Alle Kästen haben eine Nummer und können durch GPS-Daten gefunden werden. Sie sind so angebracht, dass man keine Leiter benötigt.

 

Wenn Sie Interesse an einer längerfristigen Mitarbeit haben, können Sie sich an folgende Ansprechpartner wenden:

Siegfried Kragl, 0175 6121410, kragl.s(at)gmx.de

Georg Montag, 0175 2424626, georgmontag20(at)gmail.com

 

Es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Sie werden von uns eingewiesen. Wenn Sie ortsnah wohnen und gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist dies von Vorteil.

Der Wendehals - ein ganz besonderer Specht

Ein Wendehals sitzt auf dem Dach eines Nistkastens, der an einem Baumstamm hängt
Wendehals auf seinem Nistkasten, Foto: Siegfried Kragl

 

Er baut keine Höhle, trommelt nicht und überwintert in Afrika - der Wendehals ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Vertreter unserer heimischen Spechte.

 

Gab es in früheren Jahren noch zahlreiche Bruten im von uns betreuten Gebiet, sind es heute nur noch 1–3 Bruten. Gerade aufgrund der langjährigen Dokumentation des Wendehalses wird die Verschlechterung der Lebensbedingungen sehr deutlich aufgezeigt. Veränderungen in der Landwirtschaft (Überdüngung, Ausräumung der Landschaft), die zunehmende Bebauung (Straßen, Industriegebiete, Siedlungen) und das daraus resultierende Fehlen von geeigneten Bruthöhlen und ausreichender Nahrungsverfügbarkeit führten zu einer steten Reduzierung des Bestandes.

 

 

Der Wendehals ist als Hauptnahrungsquelle auf Wiesen- und Wegameisen angewiesen. Es gibt im betreuten Gebiet einige Stellen, wo er bevorzugt brütet. Es gibt aber keine Regel, Gebiete und genutzte Nistkästen wechseln immer wieder.

Ein leeres Nest in einem geöffneten Nistkasten
Wendehalsnest, Foto: Siegfried Kragl

Um mögliche Brutplätze aufzufinden, wird im Gebiet ab Mitte April bei Begehungen besonders auf Rufe des Wendehalses geachtet.

 

Ab Mitte Mai werden dann potentielle Nistkästen kontrolliert, um zu sehen, ob ein Wendehals dort brütet. Dabei wird, soweit möglich, die Anzahl der Eier bzw. Jungen dokumentiert. Werden andere Vögel angetroffen, werden diese ebenfalls dokumentiert. Die kurzen Störungen werden von den Vögeln normalerweise gut toleriert.

 

In Gebieten, in welchen der Wendehals bevorzugt brütet, wird darauf geachtet, dass geeignete und ausreichende Wendehalskästen (diese sind etwas größer als herkömmliche Nistkästen) vorhanden sind.