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Seit 2021 werden innerhalb der Kreisgruppe Erlangen im Auftrag und nach Absprache mit der Vogelwarte Radolfzell Vögel beringt. Mitglieder*innen der KG untersuchen dabei an mehreren Stellen im Stadtgebiet Erlangen verschiedene Fragestellungen rund um den Vogelzug.
Dabei werden die Vögel mit behördlicher Genehmigung gefangen, mittels standardisierten Methoden vermessen und gewogen und bekommen einen „federleichten“ Ring um den Fuß. Unmittelbar danach werden die Vögel wieder in die Freiheit entlassen. Der Ring behindert die Vögel nicht und schon nach kurzer Zeit merkt der Vogel nicht mehr, dass er nun „beringt“ ist. Das Mehrgewicht des Vogelrings entspricht circa dem Mehrgewicht eines Handys in der Hosentasche.
Auf der Wöhrmühlinsel in Erlangen wird mittels Vogelberingung ermittelt, ob Vögel die Regnitz als Zugkorridor nutzen. Von besonderem Interesse sind dabei die Vögel, die zwar „ins Netz gehen“, jedoch nicht um die Wöhrmühle oder dem Regnitzgrund brüten. Denn dass sind klare Anzeichen für durchziehende Vögel.
Außerdem werden während des Vogelzuges Drosseln auf einer Streuobstwiese gefangen und beringt um feststellen zu können, ob solche Habitate während des Zuges bewusst als Nahrungsquellen angeflogen werden.
Für Interessierte, die tiefer in das Thema Vogelberingung einsteigen möchten, ergibt sich dabei immer wieder die Möglichkeit, hier unter professioneller Anleitung tatkräftig unterstützen zu können. Auch kann auf diese Art und Weise Jugendgruppen wie zum Beispiel Kindern der NAJU die Faszination des Vogelzugs nähergebracht werden und Vögel können aus nächster Nähe erlebt werden.
Seit Beginn der Beringung in Erlangen konnte u.a. bereits nachgewiesen werden, dass ein in Erlangen geschlüpftes Rotkehlchen bis Südfrankreich gezogen ist oder dass ein 10 Gramm leichter Teichrohrsänger, der in Mitteleuropa brütet und südlich der Sahara überwintert, diese „Weltreise“ schon seit 5 Jahren unternimmt und dabei schon über 60.000 km überwunden hat.
Mehr Informationen unter lukas.sobotta@lbv.de